Männergesundheit muss endlich ins 21. Jahrhundert

Ein Interview mit den Adon Health Gründern Maximilian Schubert und Dr. Jonathan Apasu

Reporter: Herr Dr. Apasu, Herr Schubert, mit Adon Health wollen Sie die Männergesundheit revolutionieren. Was war der Auslöser für Ihre Gründung?

Dr. Jonathan Apasu: Als Arzt habe ich immer wieder erlebt, dass Männer ihre Gesundheit oft erst ernst nehmen, wenn sie bereits in einer Krise stecken. Die medizinische Versorgung für Männer ist jedoch veraltet und bleibt hinter den Möglichkeiten der modernen Medizin zurück, mit weitreichenden Folgen: In Deutschland sterben Männer im Schnitt fünf Jahre früher als Frauen. Gleichzeitig ermöglichen uns Technologien wie Wearables von Oura oder Whoop, unsere Gesundheit in Echtzeit zu tracken. Doch die entscheidende nächste Stufe fehlt: die Umsetzung dieser Erkenntnisse in konkrete, medizinisch geführte und patientenzentrierte Lösungen. Genau hier setzen wir an - mit einer Plattform, die Männern hilft, früher aktiv zu werden und ihre Gesundheit proaktiv zu managen

Maximilian Schubert: Gleichzeitig sehen wir ein enormes Marktpotenzial. Der Gesundheitsmarkt für Männer ist in vielen Bereichen unterentwickelt, das sieht man gut am Beispiel der ersten Therapie, mit der wir auf unserer Plattform gestartet sind: Studien zeigen, dass bis zu 40 % der Männer unter Testosteronmangel leiden, aber 9 von 10 Betroffenen keine Behandlung erhalten. Dabei sind die Symptome oft gravierend: Müdigkeit, Libidoverlust, Gewichtszunahme und depressive Verstimmung. Wir haben uns gefragt: Warum gibt es für dieses Problem keine moderne, einfach zugängliche medizinische Lösung?

Reporter: Wie genau funktioniert Adon Health?

Dr. Jonathan Apasu: Unsere Plattform bringt Präzisionsmedizin direkt zum Patienten. Männer können zu Hause klinisch validierte Bluttests durchführen, deren Ergebnisse von spezialisierten Ärzten analysiert werden. Falls notwendig, wird eine individuell angepasste und ärztlich begleitete Therapie (z.B. eine Testosteronersatztherapie, kurz TRT) eingeleitet. Das Besondere ist, dass der gesamte Prozess digital und nahtlos aus den eigenen vier Wänden abläuft: Von der Diagnostik zuhause über die telemedizinische Beratung bis zur Medikamentenlieferung.

Maximilian Schubert: Unser Ziel ist es, Männern nicht nur eine schnelle und einfache Behandlung zu ermöglichen, sondern sie langfristig in ihrer Gesundheitsvorsorge zu unterstützen. Wir bieten fokussiert Therapien an, die mehrere Jahre oder gar über die ganze Lebenszeit medizinisch notwendig sein können. Dadurch können wir mit der Zeit immer genauere, datenbasierte Therapieentscheidungen treffen und durch KI-gestützte Analysen die Versorgung weiter optimieren - das ist die Zukunft der Medizin!

Reporter: Der Ansatz von Adon Health zur Männergesundheit unterscheidet sich deutlich vom herkömmlichen System. Welche Vorteile bietet er?

Dr. Jonathan Apasu: Unser Ansatz macht Männergesundheit einfacher, schneller und zugänglicher. Anstatt lange auf Termine zu warten oder Hürden im Gesundheitssystem zu überwinden, können Männer ihre Gesundheit unkompliziert von zu Hause aus überprüfen. Der gesamte Prozess ist diskret und frei von Stigma – ein entscheidender Faktor, da viele Männer Gesundheitsprobleme gerade deshalb zu lange ignorieren. Zudem bieten wir direkten Zugang zu Spezialisten, die gezielt auf Männergesundheit fokussiert sind. So ermöglichen wir eine zeitgemäße, effiziente und medizinisch fundierte Versorgung, die wirklich an den Bedürfnissen der Männer ausgerichtet ist.

Reporter: Wo sehen Sie Adon Health in den nächsten Jahren?

Maximilian Schubert: Unsere Vision geht weit über Testosterontherapie hinaus. Wir wollen die Art und Weise, wie Männer ihre Gesundheit managen, grundlegend verändern. Der erste Schritt war die TRT, weil hier der Bedarf von Seiten der Patienten, und die Versorgungslücke von Seiten der Mediziner, besonders hoch sind. Aber langfristig geht es um viel mehr: Prävention, Stoffwechselgesundheit, kardiovaskuläre Risiken, Krebsfrüherkennung und personalisierte medizinische Betreuung.

Dr. Jonathan Apasu: Die Zukunft der Männergesundheit liegt nicht mehr in sporadischen Arztbesuchen, sondern in digitalen, datenbasierten Lösungen, die Prävention und Therapie miteinander verknüpfen. Unser Ziel ist es, Männern eine moderne, zugängliche und hochqualitative Gesundheitsversorgung zu bieten. Wir sind überzeugt, dass die Gesundheitsversorgung der Zukunft in einer intelligenten Kombination aus digitalen Tools, personalisierter Medizin und einfacher Anwendbarkeit liegt.

Reporter: Vielen Dank für das Gespräch!

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