Verantwortungsvoller Einsatz von KI – Fortschritt mit Weitblick

Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in das Gesundheitswesen ist kein vorübergehender Trend, sondern eine notwendige Entwicklung mit dem Potenzial, die Branche zu transformieren und die Versorgungslücke im deutschen Gesundheitswesen zu schließen. Von der Verwaltung digitaler Patientenakten bis hin zu robotergestützten Operationen – die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und vielversprechend. Trotz dieser Chancen ist die Integration von KI-Lösungen in den Arbeitsalltag kein Selbstläufer. Sie erfordert eine strategische Herangehensweise, die weit über die IT-Abteilung hinausgeht und auf Ebene der Geschäftsführung verankert sein muss. Diese muss eine klare Vision entwickeln, wie KI in die langfristige Digitalisierungsstrategie der Organisation integriert werden kann und sicherstellen, dass in IT-Strukturen investiert wird, die langfristig skalierbar, interoperabel und flexibel sind.

Mitarbeitende fit für KI machen

Während es wichtig ist, die technischen Grundlagen für den Einsatz von KI zu schaffen, darf der menschliche Faktor nicht vernachlässigt werden. Die Akzeptanz und der erfolg- reiche Einsatz von KI hängen entscheidend davon ab, wie gut die Mitarbeitenden in die neuen Prozesse integriert werden. Dazu gehört die Etablierung einer Unternehmens- kultur, die den verantwortungsvollen Einsatz von KI-Anwendungen fördert. Führungskräfte müssen die Vorteile von KI erkennen, sich aktiv für deren Nutzung einsetzen und ihre Mitarbeitenden ermutigen. Außerdem müssen klare Richtlinien und Schulungen zum sicheren Umgang angeboten werden. Dies hilft, Ängste und Vorbehalte abzubauen und das Vertrauen in die neuen Anwendungen zu stärken.

Von Papierkram zu Patientennähe: KI optimiert den Behandlungsalltag

Das Gesundheitssystem steht vor großen Herausforderungen: Eine wachsende und alternde Bevölkerung, ein Mangel an medizinischem Personal, hohe Kosten und umfangreiche bürokratische Anforderungen belasten die medizinischen Fachkräfte - wobei besonders die Dokumentationspflicht bei den Gesundheitsversorgern zeitaufwendig ist. Laut Bürokratieindex der Kassenärztlichen Vereinigung umfasste der Bürokratieaufwand im Jahr 2020 ganze 61 Arbeitstage. KI-Lösungen können hier einen entscheidenden Vorteil bieten, z.B. indem Befunde und Arztbriefe direkt in die entsprechenden Zielsysteme während der Behandlung diktiert werden, statt händisch im Nachhinein eingepflegt zu werden. Eine neue Studie von Microsoft und zur Rolle von KI in der medizinischen Behandlung zeigt, dass auch Patient*innen großes Potenzial im Einsatz von KI sehen. Besonders positiv wird bewertet, dass KI administrative Aufgaben derÄrzt*innen übernehmen kann, was Raum für eine persönlichere und patientenorientierte Behandlung schafft. Derzeit empfinden 45% der befragten deutschen Patient*innen, dass Ärzt*innen während des Gesprächs zu sehr auf den Bildschirm fokussiert sind. Auch hier können KI-basierte Lösungen Abhilfe schaffen, indem Ärzt*innen im Beisein der Patient*innen Symptome, Diagnosen und Befunde in eine spracherkennende KI sprechen. Dies vermeidet mögliche Fehler bei der Wiedergabe, gewinnt wertvolle Zeit für die Behandlung und intensivert den Patientenkontakt.

Jetzt handeln, Versorgungslücken schließen

Die Digitalisierung und der Einsatz von KI im deutschen Gesundheitswesen müssen dringend vorangetrieben werden. Der derzeitige Zustand ist besorgniserregend: Viele Abläufe sind noch immer papierbasiert, und die Vernetzung der Akteure funktioniert unzureichend. Das blockiert nicht nur effiziente Prozesse, sondern verhindert auch den übergreifenden Einsatz von KI-Lösungen. Ich bin persönlich motiviert, weil die wachsende Versorgungslücke uns alle betreffen wird. Es ist höchste Zeit, die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben, um KI-Potenziale verantwortungsvoll zu nutzen und die medizinische Versorgung für alle langfristig sicherzustellen.

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Beate Jonas