
Was Jarvis für Iron Man ist…
… muss die Krankenkasse für ihre Versicherten werden. Digitale Vision für mehr Gesundheit.
Im Marvel-Film „Iron Man“ hat Tony Stark alias Iron Man eine künstliche Intelligenz geschaffen, die ihm bei allen möglichen Dingen in seiner Arbeit unterstützt und augenscheinlich allwissend ist. Auch zu Parametern seiner Gesundheit gibt sie immer wieder Auskunft und Empfehlungen. Der 1. Film stammt aus dem Jahr 2008 und hat im Grunde schon etwas visionär das vorausgenommen, wofür Chat GPT und Co. heute nun stehen und wo wir Krankenkassen in meiner Wahrnehmung in Zukunft hinmüssen.
Aktuell werden Google, Chat GPT und Social Media als erste Anlaufstelle genommen, um sich über gesundheitliche Themen zu informieren. Die Krankenkasse wird immer noch eher als Erstatter wahrgenommen. Der Wunsch ist allerdings ein anderer. Die Menschen wollen, dass es weg vom Gießkannenprinzip hin zu personalisierter Gesundheit geht – auch in der Prävention. Die Krankenkasse soll als Coach, Begleiter und Impulsgeber auftreten und dabei möglichst individuell und personalisiert sein.
Wie kann das gelingen? Für mich sind hier zwei Punkte entscheidend: Risikoorientierung und Bedarfsfokussierung
Die ePA muss von allen Instanzen möglichst schnell akzeptiert, umgesetzt und vor allem mit Leben und Daten gefüllt werden. Die digitale Prävention der Zukunft muss auf persönlichen Risikofaktoren aufbauen, die mittels einer KI überwacht und mit evidenzbasierten Informationen und Diagnosehinweisen für behandelnde Ärzte versehen ist. Datenschutzgerecht und sicher. Nicht immer ist das, was eine Person für sich möchte, auch das, was sie braucht und hier stellen die individuellen Gesundheitsinformationen einen zentralen Treiber dar. Diese liegen weder bei Google oder in KI-Tools im Background und sind ein klares Alleinstellungsmerkmal der Krankenkassen. Plastisch gesprochen: Meine gefüllte ePA gibt mir per Push-Nachricht einen Hinweis, dass in meinen letzten Blutwerten zu erkennen war, dass die Cholesterinwerte besser sein könnten und mehr Bewegung ein wichtiger Faktor ist. Das solle ich bitte mit meinem Hausarzt besprechen, aber dabei berücksichtigen, dass der Knorpelschaden in meinem Knie gewisse Sportarten ausschließt.
Verknüpft wäre die ePA mit der eigenen App der Krankenkasse, in der die persönlichen Bedürfnisse und die jeweilige Lebenssituation hinterlegt ist. Daran orientiert gibt sie mir automatisch Informationen, welche Sportvereine in meinem Wohnort existieren und an welchen Stellen es Ernährungsberatende für mich gibt. Wenn ich als Familienvater meine Kinder zur Schule bringe, kommt eine Pushnachricht und weist mich auf Projekte meiner Krankenkasse zur Förderung einer gesunden Schule hin und wie ich eine Umsetzung initiieren kann.
Welchen Vorteil hätte unser Versicherter dann genauso wie Iron Man?
- User können jederzeit selbst ihre individuellen Daten abrufen, die Impulse geben, ihre Gesundheit zu erhalten und zu verbessern.
- Optionen zur Verhaltensänderung sind unabhängig vom Zeitpunkt der Anfragen und der zeitverzögerten Beantwortung durch Arzt, Krankenkasse oder anderen Institutionen jederzeit abrufbar.
- Die Verknüpfung der Risikoorientierung in der ePA sorgt für die extrinsische Motivation etwas für sich zu tun, weil es notwendig ist und die Bedarfsorientierung in der Krankenkassen-App unterstützt durch die eigens hinterlegten intrinsischen Faktoren.
Diese individuelle Kommunikation wird aktivieren, Verhalten verändern, Gesundheit fördern und Bindung stärken. Krankenkassen als digitale Gesundheitslotsen.
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