Mode und Gesundheit – passt das zusammen?

Mein Name ist Sarah Büllesbach, ich bin 23 Jahre alt und studiere Fashion and Productmanagement an der AMD, Akademie für Mode und Design der Hochschule Fresenius in Düsseldorf. Parallel arbeite ich als Werkstudentin im Bereich Marketing.  Aktuell schreibe ich meine Masterarbeit zu dem Thema; Innovatives Healthcare Marketing – Entwicklung eines Marketingkonzeptes für Neurodermitis vorbeugende Kinderbekleidung. 

Nun stellt sich die Frage, was mich dazu motiviert hat, mit meinem Masterarbeitsthema den klassischen Bereich der Modebranche zu verlassen und einen Blick in das Gesundheitswesen zu werfen, denn Mode und Gesundheit - passt das überhaupt zusammen? Meine Antwort: Ja, tut es! Der Begriff der Gesundheit ist heute so umfassend wie nie zuvor und beeinflusst zunehmend andere Branchen, so auch die Mode- und Lifestyle Branche. Beispiele hierfür sind Innovationen im Bereich FemTech, Smartclothing oder die sogenannten heilenden Textilien.   

Unter anderem gehören zu diesen heilenden Textilien, Gewebe wie antimikrobielle Seide, die zur Heilung der Krankheit Neurodermitis beitragen sollen, an der vor allem Kleinkinder leiden. Mich hat dieses Thema direkt interessiert, da meine Schwester starke Neurodermitis hat. Als ich jedoch recherchiert habe, welche Anbieter es im Bereich der Neurodermitis Kinderbekleidung gibt, wurde mir schnell klar, warum vielen Eltern von neurodermitiskranken Kindern gar nicht bewusst ist, dass es so eine spezielle Bekleidung überhaupt gibt: Die Gestaltung der Online-Shops, der Produkte und die gewählten Kommunikationskanäle sind wenig ansprechend, zeitgemäß und zielgruppenspezifisch gestaltet und bilden damit einen starken Gegensatz zu aktuellen Trendentwicklungen im Bereich der Kinderbekleidung. Produktfotografien, bei denen Kindern durch das Textil das Gesicht verdeckt ist, um das Zerkratzen der eigenen Haut zu verhindern, sind nicht nur angsteinflößend, sondern suggerieren den Eltern von kleinen Neurodermitis Patienten durch den starken medizinischen Schwerpunkt vor allem eins: Dein Kind ist krank, dein Kind ist „anders“.

Bei verschiedenen Befragungen mit Neurodermitis Patienten und auch aus eigener Erfahrung, ist dieses Gefühl des „anders seins“, neben der Krankheit selbst, die schlimmste Belastung. Mentale Belastungen bei Eltern und Kind fördern nachweislich die Ausprägung der Neurodermitis, aus diesem Grund habe ich es mir zum Ziel meiner Masterarbeit gemacht, ein innovatives Marketingkonzept für Neurodermitis vorbeugende Kinderbekleidung zu entwickeln, welches so zielgruppenspezifisch und positiv wie möglich für Eltern und Kinder gestaltet ist und dabei gleichzeitig den Betroffenen das Gefühl gibt, eben nicht „anders zu sein“. Denn Mode und Gesundheit passen auch in diesem Bereich zusammen. 

Sarah Büllesbach,
Studentin AMD Akademie Mode & Design ><

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