KI in der Pflege: Spracherkennung als Gamechanger?

Die Pflegebranche steht vor enormen Herausforderungen: Der demografische Wandel verschärft den Fachkräftemangel, während die Anforderungen an Pflegequalität und Dokumentation steigen. Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend als Lösung für administrative Entlastung und effizientere Arbeitsprozesse diskutiert. Besonders die Spracherkennungstechnologie könnte in diesem Bereich eine entscheidende Rolle spielen. Doch wie kann KI konkret unterstützen? Und welche Auswirkungen hat das auf den Pflegealltag?


KI als Schlüssel zur Entlastung


Viele Pflegekräfte berichten, dass ein erheblicher Teil ihrer Arbeitszeit für Dokumentationsaufgaben aufgewendet wird. Spracherkennungssysteme ermöglichen es, Berichte direkt per Spracheingabe zu erfassen, wodurch sich der Zeitaufwand für administrative Tätigkeiten reduzieren kann. Der Einsatz solcher Technologien könnte dazu beitragen, mehr Zeit für die direkte Betreuung von Klienten zu schaffen. „Pflegekräfte sollen sich auf ihre Kernaufgabe konzentrieren können: die Betreuung ihrer Klienten“, erklärt Dieter Weißhaar, CEO von myneva. „Unsere Technologie, insbesondere myneva.care, nimmt ihnen repetitive Tätigkeiten ab, damit sie mehr Zeit für den Menschen haben.“ Doch Spracheingabe kann mehr als nur Pflegedokumentation erfassen. Durch Sprachsteuerung können auch Maßnahmen bearbeitet und dokumentiert werden, sodass Pflegekräfte aktiv in den gesamten Versorgungsprozess integriert bleiben. Dies reduziert nicht nur den administrativen Aufwand, sondern sorgt auch für eine unmittelbare und präzisere Umsetzung geplanter Maßnahmen.


Mensch und Maschine: Unterstützung statt Konkurrenz


Immer wieder wird die Sorge geäußert, dass der zunehmende Einsatz von KI den menschlichen Faktor in der Pflege verdrängen könnte. Tatsächlich zeigt sich jedoch, dass intelligente Assistenzsysteme nicht als Ersatz, sondern als Unterstützung für Pflegekräfte fungieren können. So könnten digitale Kommunikationslösungen dazu beitragen, den Informationsaustausch zwischen Einrichtungen, Klienten und Angehörigen effizienter zu gestalten. „Unsere Lösungen sind keine Ersatzsysteme, sondern Assistenten“, betont Weißhaar. „Sie unterstützen Pflegekräfte in ihrer täglichen Arbeit, indem sie Kommunikation erleichtern und Prozesse optimieren.“ Die entscheidende Frage bleibt: Wie können solche Systeme so eingesetzt werden, dass sie den Pflegekräften tatsächlich einen spürbaren Mehrwert bieten?


Studien zeigen: Potenzial und Herausforderungen


Eine aktuelle Trendstudie des Deutschen Innovationsinstituts für Nachhaltigkeit und Digitalisierung (diind), die von myneva in Auftrag gegeben wurde, hat untersucht, welche Erwartungen Pflegekräfte an digitale Lösungen haben. Die Ergebnisse zeigen, dass knapp 70 % der Befragten der Meinung sind, dass KI ihre Arbeit erleichtern könnte. Gleichzeitig bestehen Bedenken hinsichtlich der praktischen Umsetzung und der Akzeptanz solcher Technologien im Berufsalltag. „Die Digitalisierung wird weiter voranschreiten, aber der Mensch bleibt im Mittel- punkt“, sagt Weißhaar. „KI wird zunehmend als fester Bestandteil des Pflegealltags akzeptiert werden, weil sie eine echte Unterstützung bietet.“ Dies verdeutlicht, dass neben technologischer Innovation auch eine enge Einbindung der Fachkräfte notwendig ist, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln.

Ein Blick nach vorn: Die Zukunft der Pflege

Wie wird sich der Pflegesektor in den kommenden Jahren weiterentwickeln? Digitalisierung und KI werden zunehmend eine Rolle spielen, doch der Mensch bleibt weiterhin im Mittelpunkt. Entscheidend wird sein, ob es gelingt, Technologie so einzusetzen, dass sie eine spürbare Entlastung bringt, ohne die Qualität der zwischenmenschlichen Betreuung zu beeinträchtigen. „Unser Ziel ist es, diesen Wandel aktiv mitzugestalten und Pflegekräfte mit den besten digitalen Werkzeugen auszustatten“, sagt Weißhaar. Die Diskussion über den sinnvollen Einsatz von KI in der Pflege steht erst am Anfang – ein Thema, das in denkommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Fazit: KI als Chance für die Pflege

Der Einsatz von KI in der Pflege ist kein Selbstzweck, sondern kann ein wichtiges Instrument sein, um den Arbeitsalltag zu erleichtern und die Qualität der Versorgung zu verbessern. Ob und in welchem Umfang digitale Lösungen wie Spracherkennung tatsächlich in den Alltag integriert werden, hängt von vielen Faktoren ab – von der technologischen Entwicklung bis hin zur Akzeptanz der Fachkräfte. Klar ist: „Die Pflege wird durch KI nicht unpersönlicher, sondern gewinnt an Qualität“, so Weißhaar. Effizienzsteigerung bedeutet nicht Entmensch- lichung, sondern bessere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte und eine höhere Versorgungsqualität für Klienten.

Wer mehr darüber erfahren möchte, wie Pflegekräfte digitale Trends in ihrem Pflegealltag beurteilen, sollte die vollständigen Ergebnisse der von myneva in Auftrag gegebenen diind-Trendstudie lesen. Ein Blick lohnt sich!

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Dieter Weisshaar