Künstliche Intelligenz gegen Schmerzen

60 % der Patienten wurden bei der Digitalisierung vergessen
Schmerzen, ob im Kopf, Nacken oder Rücken, in den Schultern oder den Gelenken, gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen weltweit. Besonders besorgniserre- gend: Multiple Schmerzen – also das gleichzeitige Auftreten von Schmerzen in verschiedenen Körperregionen – sind für 60 Prozent der Patienten keine Ausnahme, sondern die Regel. Laut dem GSK Pain Index leiden 90 Prozent der Deutschen mindestens einmal im Jahr an solchen Schmerzen. Trotz aller Fortschritte in der Digitalisierung standen für viele dieser Patienten in den letzten zehn Jahren keine passenden Lösungen zur Verfügung. Die meisten digitalen Anwendungen fokussierten sich auf spezifische Schmerzarten – sie behandelten zum Beispiel ausschließlich Rückenschmerzen oder Knieschmerzen. Für Patienten mit multiplen Schmerzformen war das wenig hilfreich. Diese „Entweder-oder-Logik“ stammt aus der analogen Zeit, als den Patienten keine Echtzeit-Anpassungen angeboten werden konnten. Dadurch mussten sie oft zwischen verschiedenen Apps wechseln, wenn sich ihre Schmerzen veränderten oder neue Beschwerden hinzukamen.

Die Innovation hinter medicalmotion
Sven und Tobias Klimpel, die Gründer von medicalmotion, adressieren mit ihrer Lösung genau diese Herausforderung: Sie stellen ein digitales Gesundheitsangebot bereit, das auf Künstlicher Intelligenz (KI) basiert und individuelle Therapieempfehlungen für über 150 verschiedene Schmerzarten gibt. medicalmotion, ein 2017 gegründetes Deep-Tech- Start-up, hat die weltweit einzige KI-gestützte Plattform zur digitalen Unterstützung und Überwachung von Patienten mit neuromuskuloskelettalen und multiplen Schmerzen entwickelt. Das Ergebnis ist eine umfassende multimodale Therapie, die Künstliche Intelligenz mit Physiotherapie, Achtsamkeit und Edukation kombiniert. Ein hybrides Ex- pertensystem, das auf einem Zusammenspiel aus regelbasierten Algorithmen und maschinellem Lernen beruht, passt die Therapieempfehlungen individuell in Echtzeit an. Dabei berücksichtigt die App die komplexe Natur multipler Schmerzen und bietet eine maßgeschneiderte Behandlung. Die App wird bereits von über 20.000 Patienten genutzt und zeichnet sich durch hohe Aktivierungs- und Engagementraten aus. „Unsere Vision war es, die Therapie von Schmerzpatienten zu revolutionieren, indem wir ihnen eine maßgeschneiderte Behandlung anbieten, die direkt auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist und sich dynamisch an Veränderungen anpasst“, erklärt Tobias Klimpel.

Kostengünstig und effektiv
medicalmotion wird von mehr als 30 Krankenkassen in Deutschland und der Schweiz erstattet und ist damit für rund 15 Millionen Versicherte kostenfrei verfügbar. Die App ist ein CE-1 zertifiziertes Medizinprodukt nach MDD, und ihre Sicherheit sowie Wirksamkeit wurden durch verschiedene Studien bestätigt. Zusätzlich ist medicalmotion in vier Sprachen verfügbar und damit für ein breites Publikum zugänglich. Der hohe Personalisierungsgrad durch die medicalmotion-KI ermöglicht signifikante Einsparungen im Gesundheitssystem und sorgt für zufriedene Ärzte, Therapeuten und Patienten. Mehrere Partnerkrankenkassen konnten durch den Einsatz von medicalmotion deutliche Kosteneffekte erreichen. So konnten etwa die Kosten für stationäre Behandlungen und krankheitsbedingte Ausfälle reduziert werden, während gleichzeitig die Patientenzufriedenheit nachweislich anstieg.

Die Zukunft der digitalen Schmerztherapie
medicalmotion ist die erste KI gegen Schmerzen, die den Patienten als ganzheitliches System begreift und ihre Behandlungsmethoden darauf angepasst hat. Mit den neuen Personalisierungsstufen wird die Digitalisierung durch die Personalisierung mit KI ersetzt: Eine digitale Patientenversorgung allein reicht nicht aus – sie muss auch personalisiert sein. Schließlich benötigt jeder Patient eine individuelle und einzigartige Therapie. Diese innovative Herangehensweise trägt dazu bei, die Lücke zwischen der wachsenden Nachfrage nach Schmerztherapien und den begrenzten Ressourcen des Gesundheitssystems zu schließen.

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Sven und Tobias Klimpel