Personal Branding in drei Stufen:
Die richtige Story für den richtigen Kanal. Gesundheit ist Vertrauenssache – dieses Credo haben sich zahlreiche Pharma- Unternehmen, Ärzte und weitere Healthcare Providers auf die Fahnen geschrieben. Zurecht, denn Vertrauen ist die wichtigste Währung für Gesundheitsdienstleister. Auf den Bereich dergesunden Ernährung trifft das besonders zu. Schließlich werden wir im Alltag ständig mit (häufig falschen oder unvollständigen) Informationen dazu konfrontiert – im Supermarkt, in Zeitungen und Zeitschriften, beim Surfen in sozialen Netzwerken, im Fernsehen. Was Interessierten dann Orientierung bietet und ihr Gesundheitsverhalten maßgeblich beeinflusst, ist Vertrauen, das in erster Linie durch personal branding entsteht. Eine aktuelle Studie aus den USA zeigt, dass rund 67 Prozent der Bevölkerung – unabhängig von ihrem Alter, Geschlecht, geografischen Standort, Berufsbezeichnung oder Einkommen – bereit sind, mehr Geld für Produkte und Dienstleistungen auszugeben, wenn sie persönliche Werte mit den Gründern oder Repräsentanten der Unternehmen teilen. Das deckt sichauch mit meiner persönlichen Erfahrung. Ohne meine eigene Personal-branding-story würde es mein Unternehmen Foodpunk heute nicht geben – zumindest nicht als wachsendes Scale-up für Personalized Nutrition mit einer treuen Community. Denn ursprünglich wollte ich mir nach meinem Studium der Ernährungswissenschaften nur eine kleine Selbstständigkeit als Ernährungsberaterin mit der Marke Foodpunk aufbauen. Wie personal branding zum Kickstart für Foodpunk wurde: Da ich mich bereits im Vorfeld viel mit personal branding auseinandergesetzt hatte, war für mich klar: Ich muss sichtbar sein, um erfolgreich zu werden. Und zwar als Expertin für personalisierte Ernährung. Mein Werbe-Budget lag zu der Zeit bei null Euro, aber meine Leitsätze waren und sind: Menschen kaufen immer von Menschen. Menschen vertrauen Menschen. Wie hat das also konkret ausgesehen? Ich habe vom ersten Tag an in Posts von meiner Leidenschaft und Begeisterung für gesunde, personalisierte Ernährung erzählt, von meinem Studium und davon, wie ich mich im Bereich neurodegenerative Erkrankungen, Neurobiologie und Neurogenetik weitergebildet habe. Schon nach einer Woche hatte ich eine Art Community aus mehr als 400 FollowerInnen. Von da an habe ich sehr viele informative Blog-Posts geschrieben, immer mit einer persönlichen Note, die ich dann in verschiedenen Gruppen geteilt habe. Die meisten FollowerInnen werden mich in erster Linie als Ernährungs- und Tech-Nerd wahrgenommen haben und das war auch genau richtig so. Denn das wichtigste Gut auf dem Gesundheitsmarkt ist trust! Durch dieses expert branding ergaben sich dann immer wieder neue Möglichkeiten. Meine Blog-Posts hatten offenbar das Interesse eines Buchverlags erregt und mittlerweile habe ich fünf Bücher zu verschiedenen Ernährungsthemen veröffentlicht – ein weiterer wichtiger Baustein für das personal branding. Ebenso wie TV-Auftritte. Zahlreiche Produktionsteams kommen für Experteninterviews zu mir in die Foodpunk-Showküche. Für Kanäle, die private VerbraucherInnen ansprechen, ist auch meine persönliche Ernährungsgeschichte wichtig für die Identifikation mit mir als Person. Ich konnte mit der Food- punk-Ernährung selbst 15 kg abnehmen und mein Hautbild stark verbessern. Davon glaubwürdig und belegbar zu erzählen, erhöht die Nahbarkeit und den persönlichen Bezug zu mir als personal brand und zur Marke Foodpunk. Mittlerweile arbeiten 40 Menschen hinter den Kulissen von Foodpunk. Wir eröffnen das weltweit erste Zentrum für personalisierte Ernährung und Technologie bei München, das PNT Center (personalized nutrition technology). Wir erweitern unser Angebot um B2B-Software, mit der wir Kunden aus den Bereichen Krankenkassen, Medizin und Ernährungsberatung bedienen können. In meiner personal brand spiele ich dadurch wieder eine neue Rolle. Heutzutage spreche ich vor allem aus Sicht einer Unternehmerin, die ein Unternehmen mit Softwaredienstleistungen im Gesundheitsbereich aufgebaut hat und dieses erweitert. Spannender Nebeneffekt: Fast alle InvestorInnen haben den persönlichen Bezug über meine personal brand und die Be- obachtung unseres Wachstums über die Social-Media-Kanäle als Investitionsgrund genannt. Die wichtigsten Kanäle sind für uns aktuell Linkedin (entrepreneur story, Ernährungsthemen für Unternehmen) und Instagram (expert branding, persönliche Geschichten). Ich freue mich immer noch über die Resonanz, die ich erhalte. Sie ist eine große Antriebsfeder für mich und mein Team. Gesundheit ist Vertrauenssache und das Vertrauen eine wunderbare Bestätigung der vielen Arbeit, die wir in Foodpunk und das PNT Center stecken.
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