KI und Krankenkasse: Ein bisschen Monet, ein bisschen Algorithmus

Die Gesundheitsversorgung steht an einem Wendepunkt. In meiner Arbeit bei der Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK) sprechen wir in unserem Team fast täglich mit Anbietern und Start-ups und entwickeln neue Versorgungsangebote. Gleichzeitig bin ich als Unternehmensbotschafterin unterwegs, um das Innovationspotenzial unserer Krankenkasse sichtbar zu machen und in die Gesundheitslandschaft zu tragen. Die Veränderungen, die wir gerade erleben, sind für alle greifbar: Ärztemangel, demografischer Wandel und die zunehmend individuellen Bedürfnisse unserer Versicherten stellen uns vor neue Herausforderungen. Die Erwartungen steigen, dass wir als Krankenkasse diese Probleme lösen und gleichzeitig auf die sich wandelnden Wünsche unserer Versicherten eingehen.

Was bedeutet KI für die Gesundheitsversorgung?

Künstliche Intelligenz wird hier eine große Rolle spielen, und immer mehr Versorgungsangebote setzen auf KI-Lösungen. Doch KI ist nicht gleich KI – der Begriff bedeutet für jeden etwas anderes. Technologische Lösungen allein genügen oft nicht, um wirklich die Erwartungen unserer Versicherten zu erfüllen. Unser Job ist es, hinzuhören, was die Versicherten wirklich brauchen, und Lösungen zu entwickeln, die ihnen das Gefühl geben, dass sie gesehen und verstanden werden.

KI in der Krankenkasse – Welche Fragen müssen wir uns stellen?

Mit jedem neuen KI-gestützten Versorgungsangebot entstehen nicht nur Chancen, sondern auch wichtige Fragen: Wie gestalten wir den Einsatz von KI so, dass die Privatsphäre unserer Versicherten geschützt bleibt? Wie stellen wir sicher, dass die KI-Algorithmen fair und transparent arbeiten, sodass alle Versicherten den gleichen Zugang und die gleiche Unterstützung erhalten? Und nicht zuletzt: Welche ethischen Grenzen gilt es zu respektieren, wenn KI in Entscheidungen eingebunden wird, die menschliche Gesundheit betreffen? KI ist mächtig, aber sie bleibt nur so gut wie die Daten, die sie „füttert“. Die Vielfalt unserer Versicherten spiegelt sich auch in den Ansprüchen an eine KI-gestützte Gesundheitsversorgung wider – und es ist unsere Aufgabe, sicherzustellen, dass diese Technologie allen gerecht wird. KI kann Prozesse beschleunigen und gezielt unterstützen, aber sie sollte immer als Werkzeug im Dienste des Menschen verstanden werden – nicht als Ersatz für Empathie und menschliche Fürsorge.

KI – Chancen nutzen, Menschlichkeit bewahren

Unsere Versicherten sind so vielfältig wie ihre Bedürfnisse. Für uns als Krankenkasse ist es essenziell, dass KI-Anwendungen im Gesundheitswesen nicht aus Selbstzweck eingesetzt werden. KI soll vor allem eines: echte Unterstützung bieten. Es geht darum, Menschen individuell zu helfen, nicht einfach neue Technologien um ihrer selbst willen einzusetzen.

Ein Beispiel dafür ist unsere Zusammenarbeit mit medicalmotion, einer Plattform für multimodale Schmerztherapie, die künstliche Intelligenz mit Physiotherapie, Achtsamkeit und Atemübungen kombiniert. Die KI von medicalmotion analysiert Schmerzmuster, erstellt individuelle Therapiepläne und passt diese dynamisch an, wenn sich Symptome ändern. So entsteht ein Versorgungserlebnis, das gezielt und flexibel auf die Bedürfnisse der Patienten eingeht. Medicalmotion zeigt, wie KI die Gesundheitsversorgung bereichern kann – durch sinnvolle Unterstützung, die fortlaufend auf die individuellen Anforderungen der Versicherten eingeht.

Die Kunst der Krankenkasse: Technik und Empathie vereinen

KI wird unsere Gesundheitsversorgung bereichern. Für mich ist es eine schöne Aufgabe, als Brückenbauerin zwischen Versicherten und Anbietern von Versorgungsangeboten zu wirken, und ich freue mich darauf, unsere Versorgung für die Zukunft zu stärken. Doch bei allem technischen Fortschritt bleibt das Ziel gleich: Die Bedürfnisse unserer Versicherten individuell und empathisch zu erfüllen.

Die Kunst liegt darin, Menschlichkeit und Technik so zu verschmelzen, dass die Versorgung lebendig und sinnvoll bleibt. Claude Monet sagte einmal: „Die Aufgabe des Künstlers besteht darin, das darzustellen, was sich zwischen dem Objekt und dem Künstler befindet, nämlich die Schönheit der Atmosphäre.“ Für mich liegt die Schönheit in der Verbindung von Mensch und Technik, die den Weg in eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung weist – ein Kunstwerk im Sinne unserer Versicherten.

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Julia Zink (MHA)