
Können digitale Lösungen im pharmazeutischen Bereich, Medizin und Pflege tatsächlich den Alltag entlasten?
Auf jeden Fall – und das nicht erst morgen. Die Vorstellung, dass durch konsequente Digitalisierung ganze 52 Minuten pro Tag gewonnen werden könnten, klingt zunächst abstrakt. Doch genau diese Zeit macht im Arbeitsalltag von Apotheken und pharmazeutischem Personal einen entscheidenden Unterschied. Es sind nicht nur Minuten auf der Uhr – es sind Momente, die für echte Qualität und menschliche Begegnung genutzt werden können.
Was passiert, wenn Dokumentationsaufgaben automatisiert werden, Schnittstellen zu Ärzt:innen reibungslos funktionieren und Medikationspläne digital abgestimmt sind? Dann entsteht Raum für das Wesentliche: die persönliche Beratung, die Therapiesicherheit und die Prävention. Dieser zusätzliche Spielraum erlaubt es, gezielt auf individuelle Bedürfnisse einzugehen und auch komplexe Fragen in Ruhe zu klären. So wird der Berufsalltag nicht nur effizienter, sondern auch erfüllender – für die Mitarbeitenden und die Patient:innen gleichermaßen.
Digitalisierung ist hier kein Widerspruch zu Nähe und Menschlichkeit, sondern ihr Ermöglicher. Sie schenkt Zeit, um Patient:innen zuzuhören, komplexe Therapien verständlich zu erklären und Vertrauen aufzubauen. Gleichzeitig können sich Teams besser vernetzen, Informationen schneller austauschen und Entscheidungen fundierter treffen. 52 Minuten sind mehr als eingesparte Zeit – sie sind eine Investition in mehr Qualität, mehr Empathie und letztlich in bessere Gesundheit. Jede gewonnene Minute trägt dazu bei, dass Patient:innen sich verstanden fühlen und sich gut aufgehoben wissen.
Sandra Mijatovic, Apothekerin, delegierte der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg, Mitglied des Fortbildungsausschusses, Prüfer bei den Fachsprachenprüfungen unf Referentin im Projekt „Apotheke macht Schule“.
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