Die einen bauen Mauern, die anderen Windmühlen

Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. - chinesisches Sprichwort

Nicht nur als Informatikerin, sondern auch als Betroffene achte ich besonders auf einen smarten Umgang mit meinen Daten. Doch wofür genau steht „der*die smarte Patient*in“?

Bevor wir uns als Menschen den Technologien von morgen widmen brauchen wir noch viel Eigeninitiative. Ein*e "smarte*r“ Patient*in recherchiert, stellt Fragen und trifft in Zusammenarbeit mit seinen Ärzten und medizinischem Personal informierte Entscheidungen über seine Gesundheitsversorgung. Der*die Patient*in nutzt Technologien wie Apps oder Wearables, um seine Gesundheitsdaten zu überwachen und ist generell proaktiv in Bezug auf Prävention und Gesundheits- management. Der Begriff betont die Wichtigkeit der Selbstkompetenz und Eigenverantwortung im modernen Gesundheitssystem. Persönlich finde ich es wichtig, sich vor allem mit den gängigen Apps auseinanderzusetzen. Mir persönlich ist noch keine App unter den Fingern gekommen die für meinen Bedürfnisse (die der Multiplen Sklerose) passt. Aber freue mich in Zukunft auf alles was kommt.

Ein*e smarte*r Patient*in zeichnet sich durch verschiedene Eigenschaften und Fähigkeiten aus: zum einen informiert sich der*die smarte Patient*in proaktiv über seine Krankheiten, Medikamente, Therapien und andere gesundheitsbezogene Themen, doch auch Selbstverantwortung zählt dazu. Er oder sie übernimmt Verantwortung für die eigene Gesundheit und trifft Entscheidungen in Zusammenarbeit mit medizinischem Fachpersonal. Ein*e smarte*r Patient*in kommuniziert offen und ehrlich mit Ärzten und Pflegekräften und stellt gezielte Fragen und scheut sich nicht auch mal digitale Tools, Apps und Wearables zur Überwachung und Verwaltung der eigenen Gesundheitsdaten, zu verwenden. Insgesamt ist ein*e smarte*r Patient*in also nicht nur passiver Empfänger medizinischer Dienstleistungen, sondern ein aktiver und informierter Partner im Gesundheitswesen. Als Betroffenen ist es aber auch wichtig die Möglichkeit zu haben, als smarte*r Patient*in zu fungieren, heißt Aufklärung. Über neue Therapieansätze, Technologien, Tools, Behandlungsmöglichkeiten informiert zu werden oder zumindest ein gebündelter Ort zu haben, wo man diese Informationen auch abrufen kann, ist immens wichtig.

Ein*e smarte Patient*in öffnet sich nur dann für Neues, wenn es an Vertrauen gewinnt, denn meistens ist dasSchicksal kein einfacher für die Betroffenen, was dazu führt, dass die meisten unsicher sind. Diese Unsicherheit kann nur gemildert werden, indem man ihnen Vertrauen schenkt, man nimmt ihnen die Angst weg, indem man auf sie zugeht und in den meisten Fällen hilft da eine gute und fundierte Aufklärung.

Betroffene können sich ermächtigt fühlen, wenn sie über ihre eigene Gesundheit informiert sind und aktiv Entscheidungen darüber treffen können, so ist nicht nur eine bessere Versorgungsqualität gegeben, sondern auch eine sehr gute Prävention, denn ein aktiver und informierter Ansatz kann dazu beitragen, potenzielle gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Sind all diese Kriterien erfüllt, gegeben und indem Patient*innen sich ihrer Gesundheit bewusst sind und präventive Maßnahmen ergreifen, können smarte Patienten dazu beitragen, die Kosten im Gesundheitssystem zu reduzieren.

Nun aber auch zu der Frage, wie die Zukunft eines*r smarten Patienten*in aussieht

Die Zukunft des*der smarten Patient*in wird wahrscheinlich durch technologischen Fortschritt,veränderte Gesundheitssysteme und das wachsende Bewusstsein für Eigenverantwortung geprägt sein, dazu können erweiterte Technologien gehören wie z.B. Wearables und Gesundheits-Apps. Sie werden immer fortschrittlicher und könnten in der Lage sein, eine Vielzahl von Gesundheitsdaten in Echtzeit zu überwachen. Dies ermöglicht eine frühzeitige Erkennung von gesundheitlichen Problemen.

Worauf ich in Zukunft setze und großer Hoffnung bin ist, dass sich die Telemedizin weiter etabliert: sie wird wahrscheinlich eine zentrale Rolle in der Patientenversorgung spielen, wodurch Patienten von zu Hause aus auf medizinische Dienstleistungen zugreifen können. Was für mich als Informatikerin ein wichtiger Punkt sein wird für die Zukunft eine*s smarte*n Patient*in, ist die Künstliche Intelligenz. KI-Systeme könnten dabei helfen, personalisierte Behandlungspläne zu erstellen oder Patienten bei der Informationsrecherche zu unterstützen. Hierzu ist der nächste wichtige Meilenstein: die Digitale Gesundheitsakte. Unter der digitalen Gesundheitsakte versteht man ein zentralisiertes digitales System der Patient*innen ermöglichen könnte, einfach auf ihre gesamten Gesundheitsinformationen zuzugreifen und sie mit verschiedenen Ärzten zu teilen. Und zu guter Letzt finde ich persönlich Globale Netzwerke eine der größten Vorteile, die es in der digitalen Welt gibt, denn als Betroffene tausche ich mich regelmäßig nicht nur mit auf Multiple Sklerose spezialisierte Neurologen, eben auch mit Gleichgesinnten, aus. Die Zukunft des*der smarten Patient*in sieht vielversprechend aus, mit einer Fülle von Technologien und Ressourcen, die ihnen helfen, ihre Gesundheit besser zu verwalten. Es wird jedoch auch wichtig sein, dass die Gesundheitssysteme und Technologieanbieter sicherstellen, dass diese Entwicklungen ethisch und im besten Interesse der*die Patient*innen umgesetzt werden.

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Claudia Grimm
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