Gesundheit ist Leistungsfähigkeit

Sometimes, you can convey more with dance than words. If you don't know what to say, then just dance. – Genshin Impact (Chinese Fantasy Action-Game)

Was ich möchte, ist den Leuten ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Ich bin Hannah, habe dieses Jahr mein Abitur gemacht und wohne in einem Dorf in Thüringen in der Nähe der Universitätsstadt Jena. Es macht mir Spaß, vor Menschen zu sprechen. Auf Abiturbällen habe ich mit Freude bereits Poetry-Slams vorgetragen und momentan mache ich ein Praktikum bei einer Fernsehsendung, bei der ich selbst auch schon vor die Kamera treten durfte. In der Schule haben mir die Fächer Biologie und Geographie sehr gefallen, aufgrund des hohen Forschungspotenzials und des Verständnisses, wie die Welt eigentlich funktioniert. Aus diesen beiden Bereichen schließt sich auch mein Berufswunsch: Moderation und Wissenschaftsjournalismus. Demnächst möchte ich für ein paar Monate auf einem Kreuzfahrtschiff arbeiten. Diese Zeit will ich intensiv dazu nutzen, mehr von der Welt kennenzulernen und um Erfahrungen zu sammeln, was mir sicher in meiner eigenen Entwicklung enorm weiterhelfen wird.

Wie bereits erwähnt, lebe ich in einem Dorf. Das Leben dort unterscheidet sich möglicherweise stark von dem in der Stadt. Man hat leider viel weniger Möglichkeiten, sich auszuprobieren oder interessante Kontakte zu knüpfen, dafür allerdings viel Ruhe und Erholung. Das Dorfleben ist schön, aber ich denke, dass es für mich an der Zeit ist, in die Stadt zu gehen und das Leben von einer anderen, vielfältigeren Seite, kennenzulernen. Ich habe 12 Jahre lang Leichtathletik trainiert und tanze als „Rockhuhn“ in einem Karnevalsverein. Ich tanze eigentlich immer und überall, sei es beim Einkaufen, Kochen, Backen, Putzen - egal, Hauptsache tanzen. Aufgrund einer Verletzung konnte ich nicht auf die Sportschule gehen, was früher ein großer Schritt zu meinem Traum, erfolgreiche Leichtathletin zu werden, gewesen wäre. Dieser Traum ist zwar zerplatzt, aber man sollte das Leben immer positiv sehen, denn wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere - oder vielleicht sogar zwei. Mein bisheriges Leben wäre auf jeden Fall komplett anders verlaufen, aber gerade bin ich glücklich so, wie es ist. Dem Sport bin ich trotzdem treu geblieben. Was ich aus der Leichtathletikzeit mitgenommen habe, ist das Folgende: Durchhaltevermögen, Wille und Fairness sind wichtige Punkte im Leben. Von nichts kommt nichts. 

Für mich bedeutet Gesundheit Leistungsfähigkeit. Wer sich gesund hält, kann viel im Leben erreichen. Deswegen achte ich sehr auf meine Gesundheit. Neben dem Sport ist mir eine ausgewogene Ernährung mit Gemüse, ausreichend Obst, guten Fetten und nicht zu viel Fleisch wichtig. Für eine gesunde Lebensweise in der Weihnachtszeit gibt es bei mir keinen Schokoladen-Kalender, sondern einen Tee-Kalender. Stichprobenartig benutze ich auch Food-Tracking-Apps, um zu wissen, ob alle Makronährstoffe gut abgedeckt sind. Allerdings tue ich nichts krampfhaft, sondern in einem gesunden Maße, sodass ich mich wohlfühle. Cheat-Days gibt es natürlich auch. Ich rauche nicht und trinke sehr selten Alkohol - auch wenn man deswegen auf dem Dorf schräg angeschaut wird. So habe ich immer Energie und bin leistungsfähiger. 10.000 Schritte sind mein Tagesziel, das ich meist mehr als erfülle. So gut wie jeden Tag gehe ich eine Runde spazieren, ganz einfach auch wegen der frischen Luft. 

Ich wünsche mir, dass alle Menschen mehr auf ihre Ernährung und Gesundheit insgesamt achten. In Deutschland sollte es gesundes Fastfood geben, wie ich es zum Beispiel auf Märkten in Spanien erlebt habe. Es ist also möglich, wenn man sich nicht verschließt. Zudem finde ich, dass die Krankenkassen und die Politik die Prävention mehr unterstützen sollten, denn wieso sollte die Menschheit denn erst krank werden und nicht gesund und leistungsfähig bleiben? 

Was Digitalisierung für mich bedeutet? Ich würde sagen, sie wird immer wichtiger, aber sie gelangt auf das Dorf eher schleichend. An den Schulen bekommen die Lehrer jetzt Tablets, aber haben teilweise keine Möglichkeiten, diese im Unterricht einzusetzen, weil die weiteren technischen Mittel fehlen. Internet hat man aber eigentlich überall, auch wenn viele Städter diesen Eindruck vom Dorfleben nicht haben. 

Einen Online-Termin in einer Arztpraxis zu vereinbaren, finde ich hilfreich, aber mit dem Arzt spreche ich lieber persönlich. Bei einem Online-Gespräch würde mir die Nähe zum Patienten fehlen und ich könnte mir vorstellen, dass diese schwer in den Praxisalltag integrierbar sind. Mir selbst ist der persönliche Kontakt zu meinen Mitmenschen besonders wichtig. Ich grüße jeden im Dorf, auch wenn man nicht immer ein freundliches „Hallo“ zurückbekommt - von den meisten glücklicherweise aber schon. Meiner Meinung nach ist Digitalisierung in gewissen Punkten von enormer Wichtigkeit, sollte aber nicht überbewertet werden, denn wir müssen wieder mehr Wert auf das Zwischenmenschliche legen.

Die Digitalisierung kann Fluch und Segen zugleich sein. Welche Folgen sie langfristig haben wird, kann man wahrscheinlich noch nicht genau sagen. Entweder können die Menschen sie vollständig und schlau zu ihrem Vorteil nutzen oder große Nachteile daraus ziehen, was Gemeinschaft und Intelligenz anbetrifft. 

Vielleicht macht ja auch hier die Dosis das Gift? Man sollte jedes Thema kritisch und von allen Seiten beleuchten.

Bis zu meinem einhundertsten Geburtstag sind es noch genau 82 Jahre. In der Medizin wird es bis dahin wahrscheinlich noch viele Fortschritte geben, die den Menschen ein immer längeres Leben ermöglichen. Fragen sollten wir uns nur: Will man wirklich so alt werden? Ist das Leben nicht umsonst begrenzt? Steve Jobs von Apple nimmt in seiner berühmten Stanford-Rede 2005 selbst Stellung zu diesem Thema: „Der Tod ist wohl die mit Abstand beste Erfindung des Lebens. Er ist der Katalysator des Wandels. Er schafft das Alte aus der Welt und macht Platz für das Neue.” Und sollten wir nicht die Zeit, die wir gesund auf dieser Erde haben, in vollsten Zügen genießen und unser Leben leben, statt es durch viel Zeitaufwand künstlich zu verlängern - verlieren wir dann nicht Zeit, um Zeit zu bekommen? Das sind Fragen, die jeder nur für sich individuell beantworten kann.

Bis dahin gilt für mich: gesunde Lebensweise first. Und um auf mein Anfangszitat zurückzukommen: Ich tanze jetzt erstmal eine Runde. Warum? Ganz einfach, weil es mich glücklich macht und mir gut tut. Love your life und tue das, was dir innere Freude bereitet!

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Hannah Meyer
Abiturientin