Aus Leidenschaft Mensch sein
Meine Erziehung war es, die mich auf den Weg der Eigenständigkeit und Neugier führte. Wenn wir von Kindheit an ermutigt werden, unabhängig zu denken und Fragen zu stellen, entwickeln wir eine lebenslange Leidenschaft, kontinuierlich Neues zu lernen. Diese Erziehung legt den Grundstein für eine unersättliche Neugier, die uns antreibt, die Welt um uns herum zu erkunden und unser Wissen stetig zu erweitern. Indem wir eigenständige Entscheidungen treffen und den Mut haben, neue Wege zu gehen, öffnen sich unendliche Möglichkeiten des Wachstums und der persönlichen Entwicklung. Die Bedeutung einer solchen Erziehung liegt darin, dass sie uns dazu befähigt, unsere eigenen Interessen zu verfolgen, uns selbst zu entdecken und unsere Talente zu entfalten. Sie gibt uns die Werkzeuge, um Hindernisse zu überwinden und unseren individuellen Lebensweg zu gestalten. Die Leidenschaft für das Lernen und die Offenheit für neue Erfahrungen bleiben uns ein Leben lang erhalten und bereichern unser Dasein auf vielfältige Weise. Meine Erziehung, die Eigenständigkeit und Neugier förderte, ist somit ein unschätzbares Geschenk, das mir dabei hilft, meine Potenziale voll auszuschöpfen und ein erfülltes, erkenntnisreiches Leben zu führen.
Die Neugierde hat mich dazu gebracht, ein breites Spektrum zu erfassen. Erfolg steht auch im Zusammenhang mit Freude: Ich empfinde solch große Freude an dem, was ich tue, aber ich bin auch sehr diszipliniert. Aber die Quelle der Kreativität liegt in der Natur. Die Natürlichkeit zu bewahren und gleichzeitig die Anziehungskraft zu stärken, ist für mich die Kunst der rekonstruktiven ästhetischen Zahnheilkunde. Man erzielt großartige Ergebnisse und erhält positives Feedback. Man kann etwas erreichen und bewegen. Man kann sogar Menschen positiv verändern. Das ist Leidenschaft für mich. Wenn ich mit meinem Fahrrad in die Berge fahre, draußen laufe oder beim Stand-up-Paddeln den See erlebe, sind das alles Dinge, die mich sehr inspirieren. Auch in der Zahnheilkunde müssen wir eine ganzheitliche Betrachtungsweise einnehmen. Wir erkennen, dass wir in unserem Fachbereich aufhören müssen, uns ausschließlich auf den Zahn oder die Mundhöhle zu konzentrieren. Wir müssen versuchen herauszufinden, warum der Patient an anderen Stellen Beschwerden hat, die er einfach nicht in den Griff bekommt. Aus diesem Grund habe ich mich intensiv mit dem Konzept der Ganzheitlichkeit beschäftigt. Heutzutage wissen wir – und zum Glück gibt es dazu auch ausgiebige Studien und wissenschaftliche Erkenntnisse, an denen wir stark mitgearbeitet haben –, dass viele Aspekte im Bereich von Mund, Kiefer und Gesicht den gesamten Organismus beeinflussen. Es gibt zahlreiche Faktoren. Ein Aspekt ist die Funktion: Wennwir heute zubeißen und eine Störung im Biss haben gerät die Muskelkette völlig durcheinander. Die Muskulatur muss dann entsprechend kompensieren. Dadurch nehmen wir eine falsche Haltung ein und unsere körperliche Ausrichtung gerät aus dem Gleichgewicht. Das hat enorme Auswirkungen auf unseren Alltag. Wir leiden unter Rückenschmerzen, Nackenbeschwerden, Schlafstörungen und Kopfschmerzen. Wenn ich beispielsweise weiß, dass ein Patient an Diabetes leidet, muss ich sofort reagieren und bedenken, dass Diabetes und Parodontitis eine wechselseitige Beziehung haben. Das bedeutet, wenn jemand Diabetes hat, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass er auch Parodontitis entwickelt oder umgekehrt. Das ist ein weiteres Beispiel. Ein drittes Beispiel betrifft die Ernährung. Wenn ich heute Implantate einsetzen oder den Knochen aufbauen muss, muss ich überlegen: Ist der Stoffwechsel des Körpers so beschaffen, dass er das Implantat oder den Knochenaufbau akzeptiert? Und das Immer in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Internisten, Orthopäden, Physiotherapeuten und Osteopathen. Das bedeutet, wir sind eng miteinander verbunden. Von Kopf bis Fuß. Diese Interaktionen zwischen Organen, Muskelketten und Rotationszentren sowie der Zusammenhang mit unserem Kau- und Kieferorgan sind unglaublich faszinierend und machen unglaublich viel Spaß.
Die Natur bietet uns eine Fülle an Inspiration und Ruhe. Wenn wir uns in ihrer Pracht verlieren, können wir neue Energie schöpfen und unsere Kreativität entfachen. Doch in einer zunehmend digitalisierten Welt ist es wichtig, auch Disziplin zu wahren. Die Versuchungen der virtuellen Welt können uns leicht ablenken und unsere Produktivität mindern. Indem wir jedoch unsere Disziplin aufrechterhalten und bewusste Grenzen setzen, können wir die Vorteile der Digitalisierung nutzen, ohne uns von ihr beherrschen zu lassen. Wir können die Möglichkeiten der Technologie nutzen, um effizienter zu arbeiten, Informationen schneller zu erhalten und mit anderen zu kommunizieren. Aber gleichzeitig sollten wir die Bedeutung der Natur und der Disziplin in unserer digitalen Lebensweise nicht vernachlässigen. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Naturerlebnis, persönlicher Disziplin und den Vorzügen der Digitalisierung kann uns zu einem erfüllten und erfolgreichen Leben führen. Das ist für mich der menschliche Faktor. Und ich bin froh, dass wir mit diesem ganzheitlichen Konzept erfolgreich sind. So haben wir bereits vor ein paar Jahren die Auszeichnung „bayrischer Wirtschaftspreis für Innovation“ erhalten.
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