Drei Thesen für mehr Weiblichkeit im Digital Health Gründertum
Forschungslücken bei Frauengesundheit, weibliches Gründertum, schillernde Femtech-Startups: als Trendthemen in aller Munde - und doch immer noch in der Nische. Oder wie sollte man sonst den Fakt beschreiben, dass nur 20% der Gründerinnen deutscher Startups weiblich sind? Dass Frauen mit 20% größerer Wahrscheinlichkeit an einem Herzinfarkt versterben, als Männer. Für Aussagen zur Höhe der Investitionen im Femtech Bereich fehlen sogar valide Daten. Dabei sind 50,7 Prozent der Deutschen weiblich, davon knapp 20 Millionen Frauen im erwerbsfähigen Alter. In die bestehenden Berufe und insbesondere Entscheidungs- oder Führungsrollen neuer Unternehmen scheinen sie nicht so gut zu passen. Doch hier tut sich
was: The Female Shift.
Der Begriff Female Shift im Gründertum beschreibt, dass im Gründungsumfeld immer mehr Frauen als Gründerinnen in Erscheinung treten. Dieser Trend zeigt, dass sie ihre Fähigkeiten und ihr Potenzial als Gründerinnen, Macherinnen und Entscheiderinnen erkennen. Nicht darauf warten, eingeladen oder ausgewählt zu werden. Dass sie alleine oder im Team ein eigenes Unternehmen gründen und sich auch langfristig in ihrem Selbstverständnis als Unternehmerinnen etablieren. Frauen sind in der Lage, die bestehenden Hindernisse zu überwinden und ihre Fähigkeiten und ihr Potenzial als Gründerinnen zu nutzen.
Drei Thesen, warum in diesem Shift die Zukunft für Digital Health liegt.
1. Closing the Gap: Der Female Shift im Bereich Digital Health ist notwendig, um die bestehende Geschlechterungleichheit in der Gesundheitsbranche auf Seiten der Innovatorinnen aber auch Patientinnen zunächst auszugleichen und sicherzustellen, dass die spezifischen Bedürfnisse von Frauen bei der Entwicklung von digitalen Gesundheitslösungen und in der Forschung paritätisch berücksichtigt werden. Dazu zählt auch, Frauen in Studien einzubeziehen und Geschlechterunterschiede in die Ausbildung zu integrieren. Diversität gilt schon lange als Wettbewerbsvorteil.
2. The Female Energy: Frauen bringen einzigartige Perspektiven und Erfahrungen mit, die dazu beitragen können, innovative digitale Gesundheitslösungen zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse und Emotionen von Frauen zugeschnitten sind. Sie selbst leben die Dynamik und Zyklizität des Frauseins und können so Authentizität und einen Product Market Fit garantieren. Auch die Unternehmenskultur wird weiblicher mit einer Betonung von Kooperation, Empathie, Kreativität und Balance. Dies prägt die Arbeitsatmosphäre, schafft Zusammenhalt und neue Rollenmodelle.
3. Fertile Soil for Innovation: Frauen sind die Gesundheitlsinfluencerinnen unserer Gesellschaft. Der Markt ist riesig: Frauen kontrollieren 80% der Haushaltsentscheidungen in Bezug auf Gesundheit. Sie haben 38% höhere Gesundheitsausgaben als Männer und eine bis zu 85% größere Wahrscheinlichkeit, digitale Tools zum Tracking von Gesundheit zu nutzen. Dass sie Lösungen und Produkte nutzen, die von Frauen entwickelt und repräsentiert werden, ist nur intuitiv.
Ich bin überzeugt: Die Förderung des Female Shifts im Bereich Digital Health schafft eine inklusive und diverse Gesundheitsbranche, in der Frauen Gesundheit und Wohlbefinden für alle verbessern. Wir werden bessere Ergebnisse in der Gesundheitsversorgung und ein nachhaltigeres Wachstum im Bereich der digitalen Gesundheit erzielen. Wir Frauen sind bereit, wir Frauen sind dabei - und wollen den Shift zu einer gesunden, digitalen und menschlichen Gesellschaft gemeinsam und kraftvoll im Team meistern.
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