Innovation braucht Kollaboration - und darin sind Frauen besonders stark
Als Kardiologin habe ich mich lange Zeit auf meine Rolle als medizinisch verantwortliche Person konzentriert. Doch ich spürte, dass ich einen noch größeren Beitrag leisten könnte, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern und das Leben von mehr Patient:innen zu erleichtern. Viele Ärzt:innen teilen dieses Bedürfnis und begeben sich deshalb in die Gesundheitswirtschaft.
Im Gesundheitswesen gibt es viele Interessengruppen und eine komplexe Wertschöpfungskette. Dazu gehören Patien:innten, Pflegekräfte, Ärzt;innen, Gesundheitsdienstleister:innen, Regierungen, Kostenträger:innen und die medizinische Industrie als Ganzes. Zusammen ermöglichen wir in Deutschland eine Form der Gesundheitsversorgung, um die uns viele Länder beneiden. Doch wir stehen vor großen Herausforderungen wie Ressourcenbeschränkungen, Personalmangel und einer alternden, multimorbiden Bevölkerung. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen wir uns auf eine wertorientierte Gesundheitsversorgung konzentrieren und neue Effizienzen finden.
Innovationen sind hierfür unerlässlich. Eine medizinische Versorgung mit vernetzten, harmonisierten, bequemen und nachhaltigen Möglichkeiten über alle medizinischen Einrichtungen hinweg und ermöglicht durch digitale Technologien ist eine Vision, die von Führungskräften im Gesundheitswesen und jungen Ärzt:innen geteilt wird. Digitale Innovationen können klinischen und wirtschaftlichen Mehrwert liefern und durch Pilotprojekte in Partnerschaft zwischen den Interessengruppen des Gesundheitswesens aufgezeigt werden.
Ich habe vor neun Jahren den Schritt in die Gesundheitswirtschaft gewagt, um eine Schnittstelle zwischen verschiedenen Bereichen zu sein und den größtmöglichen Mehrwert zu erreichen. Heute leite ich bei Philips in Deutschland, Österreich und Schweiz den Geschäftsbereich Image Guided Therapy und kann Erfahrungen über spezifische Anforderungen von medizinischen Fachbereichen einbringen, um Medizingeräte, IT-Lösungen und Beratungsleistungen anzubieten, die genau auf die Bedürfnisse der Anwender zugeschnitten sind.
Um uns schnellstmöglich in ein ressourcenschonendes Ökosystem zu bewegen, benötigen wir eine stärkere Optimierung klinischer Arbeitsabläufe, integrierte System- und Lösungsansätze, um eine effiziente und effektive Versorgung von Patienten in der für sie am besten geeigneten Umgebung zu ermöglichen sowie eine Stärkung der präventiven Medizin.
Dabei dürfen wir nie aus den Augen verlieren, dass Patient:innen am Ende die ultimativen Profiteure sind - diese gilt es zu dienen.
Im Gesundheitswesen hat die Rolle der Frauen als intuitive Kollaborateurinnen eine besondere Bedeutung. Frauen bringen oft eine andere Perspektive und Herangehensweise mit, die in der Kollaboration mit anderen Interessengruppen sehr wertvoll sein kann. Frauen sind oft empathischer und einfühlsamer im Umgang mit Patienten und können so dazu beitragen, dass die Patientenzufriedenheit und -versorgung verbessert werden. Darüber hinaus sind Frauen oft sehr gut darin, Beziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten, was bei der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Interessengruppen im Gesundheitswesen von großer Bedeutung ist. Frauen können auch dazu beitragen, eine offene und kooperative Arbeitskultur zu schaffen, in der Innovation und Zusammenarbeit gefördert werden. Eine stärkere Integration von Frauen in Führungspositionen und in die Entscheidungsfindung im Gesundheitswesen kann daher dazu beitragen, die Zusammenarbeit und den Innovationsprozess zu beschleunigen und letztendlich zu einer verbesserten Gesundheitsversorgung für alle führen.
Dr. Jennifer Franke, Zone Business Manager Image Guided Therapy DACH, Philips ><
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