Schluss mit Vorurteilen in der Arbeitswelt

In der Arbeitswelt werden Menschen täglich mit Vorurteilen konfrontiert. Die Dimensionen sind vielfältig. Die unfähige Quotenfrau, die nur wegen ihres Geschlechts eingestellt wurde. Der ewig gestrige alte weiße Mann, der um jeden Preis das Patriarchat aufrechterhalten möchte. Oder auch die Rabenmutter, die aufgrund ihrer Karriere ihre Kinder vernachlässigt. Es gibt viele Vorurteile und diese sind tief in unserer Berufswelt verankert. Und es betrifft jeden von uns: als Arbeitgeber, Arbeitnehmer oder als jemand, der jemanden kennt, der betroffen ist.

Ich kenne mich selbst mit Vorurteilen nur allzu gut aus, denn auch ich werde nur zu gern in Schubladen gesteckt. Als junge Frau mit Migrationshintergrund und Führungskraft in der Tech-Branche scheine ich zugleich nicht schablonenartig in eine der vorgefertigten Schubladen zu passen. In meinem neuen Buch „Von Quotenfrauen und alten weißen Männern“ (siehe nächste Seite) greife ich hartnäckige Vorurteile in der Arbeitswelt auf, beleuchte tradierte Geschlechterrollen und gehe auf Konsequenzen von Altersdiskriminierung, Rassismus und Klassismus ein. Und dabei verzichte ich auf den erhobenen Zeigefinger und bediene mich anschaulichen Beispielen, wie Vorurteile entstehen und welche Lösungsansätze es gibt.

Aber wieso braucht es ein Buch zu dem Thema überhaupt? Die Antwort darauf ist simpel. Die deutsche Wirtschaft kann sich Vorurteile nicht mehr leisten! Es geht um ein Miteinander statt ein Gegeneinander und um den Dialog in der Arbeitswelt. Diese ist darüber hinaus noch vom Fachkräftemangel geprägt und es arbeiten fünf Generationen gleichzeitig zusammen – Konflikte sind vorprogrammiert. 

Im Kern geht es um Respekt als einen essentiellen Wert im Business-Kontext. Es geht meiner Meinung nach um die Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit, des Fachwissens und der Persönlichkeit eines jeden Mitarbeiters. Respekt bildet die Grundlage für ein harmonisches und produktives Arbeitsumfeld, in dem Teamarbeit, Kommunikation und Zusammenarbeit gefördert werden. Es bedeutet auch, Meinungen und Ideen anderer zu respektieren, auch wenn sie von den eigenen abweichen. Es geht darum, konstruktives Feedback zu geben und anzunehmen, ohne dabei jemanden herabzusetzen oder zu demütigen. Respekt zeigt sich auch darin, die Privatsphäre und persönlichen Grenzen der Mitarbeiter zu achten und ihnen den gebührenden Raum zu geben.

Ein respektvoller Umgang miteinander fördert nicht nur das Wohlbefinden der Mitarbeiter, sondern baut auch Vorurteile ab. Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, respektiert zu werden, sind sie eher bereit, ihr Bestes zu geben und sich für den Erfolg des Unternehmens einzusetzen. Respekt ist jedoch keine Einbahnstraße. Eine respektvolle Kommunikation und Interaktion schafft Vertrauen und stärkt die professionellen Beziehungen. 

Das liest sich alles so trivial, ist es aber nicht! Das kann man täglich in der Arbeitswelt und auf Social Media Kanälen erleben. Ich möchte mit meinem Buch einen kritischen Diskurs führen und vor allem über Lösungen nachdenken, wie man den Vorurteilen in der Arbeitswelt den Garaus machen kann. Und deshalb freue ich mich über inspirierende Kommentare und Anregungen zu meinem Buch.

Annahita Esmailzadeh, Head of Customer Success Account Management - Travel, Transport, Utilities & Energy, Microsoft ><

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Annahita Esmailzadeh