
Schon mal gehört? Avatare und Gamification?
In den modernen digitalen Lösungen im Gesundheitswesen, insbesondere im Kontext von DiGAs (digitale Gesundheitsanwendungen) gewinnen zwei Funktionalitäten zunehmend an Bedeutung und werden von unseren Kund*innen immer wieder angefragt: Avatare und Gamification. Beide Ansätze versprechen, die Abläufe im Produkt interaktiver und patientenzentrierter zu gestalten.
Ein Avatar ist dabei weit mehr als nur eine digitale Figur. Er kann als persönlicher Gesundheitscoach agieren, der Patient*innen auf ihrem Weg zur Besserung begleitet. Ein virtueller Assistent kann an Medikamenteneinnahmen erinnern, gibt individuelle Tipps zur Lebensführung und könnte sogar empathisch auf emotionale Herausforderungen reagieren. Genau hier setzt das Konzept der „Künstlichen Empathie“ an: Algorithmen analysieren über Texteingaben, Sprachmuster oder biometrische Daten den emotionalen Zustand eines Patienten und lassen den Avatar in einer unterstützenden, verständnisvollen Weise agieren. So entsteht ein Gefühl, als würde ein menschlicher Begleiter zuhören – was gerade in Zeiten, in denen der persönliche Kontakt manchmal zu kurz kommt, enorm wertvoll ist.
Parallel dazu eröffnet Gamification – das Einbinden spielerischer Elemente – neue Möglichkeiten, die Motivation der Patienten zu steigern. Wie in Videospielen können Nutzer Punkte sammeln, Abzeichen verdienen oder neue Level freischalten, wenn sie etwa ihre täglichen Übungen absolvieren, gesunde Ernährungspläne einhalten oder regelmäßige Selbstmonitorings durchführen. Ein konkretes Beispiel: Ein Patient mit chronischen Rückenschmerzen nutzt eine DTx, die täglich neue Herausforderungen bietet. Für jede absolvierte Bewegungseinheit erhalten die Nutzer*innen Punkte, die sie in virtuelle Belohnungen umwandeln kann. Dieses spielerische Element können nicht nur für mehr Spaß im Alltag sorgen, sondern auch die Disziplin und Eigenverantwortung fördern.
Ähnlich wie bei der klassischen Verhaltensmodifikation, bei der positive Verstärkung gezielt eingesetzt wird, bieten Avatare und Gamification-Elemente in digitalen Gesundheitsanwendungen einen zusätzlichen Anreiz, Therapiepläne konsequent einzuhalten. Ein empathisch reagierender Avatar kann dabei erkennen, wenn ein Patient Rückschläge erlebt oder sich überfordert fühlt – und mit „Künstlicher Empathie“ reagieren, indem er etwa beruhigende Worte findet oder alternative Vorschläge anbietet.
Natürlich ersetzt kein Algorithmus die menschliche Wärme und die komplexen Nuancen eines echten Arztgesprächs. Doch als ergänzendes Instrument können diese digitalen Helfer zur Unterstützung im Alltag einen entscheidenden Unterschied machen.
Avatare und Gamification in DiGA-Anwendungen weit mehr sind als nur technische Spielereien. Sie verbinden neueste Erkenntnisse aus der Künstlichen Intelligenz mit bewährten Methoden der Verhaltenspsychologie, um ein patientenzentriertes, motivierendes und empathisches Behandlungskonzept zu schaffen.
Am Ende zählt nur eins: Eine gute empathische digitale Lösung!
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